Unter einem Baum auf dem Platz am Lauffner Waldweg Nähe Einmündung Petterweg
Das „Brünnlein“ war Jahrzehnte nahezu überwuchert und kaum mehr sichtbar. 2024 ließ es der Ischler Heimatverein wieder freilegen. Steinmetzmeister Brucker reinigte nicht nur die Brunnenschale aus Marmor sondern bemühte sich auch um eine ansprechende Gestaltung. Das Brünnlein diente wohl als Tränke für Haustiere.
Historisches zum Platz (Franz Federspiel):
Der Platz ist nach den Grafen Erdödy benannt, vermutlich haben diese ihn gestiftet, nachdem die Familie 1864 die ganz neu erbaute benachbarte Villa erworben hatte. Die „Villa Erdödy“ blieb bis 1897 in ihrem Besitz, in diesem Jahr wurde sie vom „Walzerkönig“ Johann Strauss erworben, nachdem dieser sie schon einige Jahre im Sommer gemietet hatte. Die leider untergegangene „Villa Strauss“ ist sie noch allseits in Erinnerung.
Der „Erdödy-Platz“ taucht erstmals in einem Reiseführer 1868 auf und wird dort in einem Atemzug mit dem benachbarten sehr belebten „Metternichplatz“ genannt. Während bei diesem die Aussicht in Richtung Markt gerühmt wird (er stand nahe der Geländekante zur Kaltenbachau), sollten „Freunde der Isolirtheit sich auf das Erdödy-Plätzchen zurückziehen“, es lag also wohl etwas abseits. Vermutlich zum letzten Mal erwähnt ist der Platz bei den Verhandlungen zur Trasse der Lokalbahn 1891/92. Laut „Ischler Wochenblatt“ sollte die Trasse hinter „Erdödy-Platz“ und „Fürstenplatz“ vorbeiführen, der Ischler Magistrat war sogar für eine Tunnel-Variante unter der „Villa Hohenbruck“ (heute Posterholungsheim), konnte sich aber nicht durchsetzen. Schließlich verlief die Trasse vorne zwischen „Fürsten“- bzw. „Erdödy-Platz“ und Geländekante und am Hotel „Rudolfshöhe“ = später Hotel „Miramonti“ – vorbei. Gerade beim Bründl wurde die Haltestelle „Kaltenbach“ situiert. Die nächste Haltestelle in Richtung Salzburg war Pfandl.
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