Franz Werfel Gedenktafel

Franz Werfel Gedenktafel

Hotel Elisabeth, Pfarrgasse 2; Anmerkung: diese Tafel ist drei Literaten gewidmet: Theodor Herzl, Mark Twain, Franz Werfel


Ort

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Leben und Werk

Franz Werfel (1890 - 1945)

Werfel stammte aus einer deutsch-böhmischen jüdischen Familie und wuchs im Prag der Jahrhundertwende auf, damals einem Zentrum der deutschsprachigen Literatur. Lebenslang befreundet blieb er mit den ihm im sog. "Prager Kreis" verbundenen Freunden Franz Kafka und Max Brod.

Zuerst als Lyriker gefeiert, ging Werfel vor dem Krieg nach Leipzig, wo er die damals berühmte expressionistische Anthologie Der jüngste Tag herausgab. Nach einem Fronteinsatz in Galizien wurde Werfel ins Kriegspressequartier nach Wien versetzt, wo er im November 1918 die Revolution in den Reihen der "Roten Garde" miterlebte (und im Roman Barbara oder die Frömmigkeit literarisch darstellte). Nach dem Krieg lernte er die Witwe Gustav Mahlers, Alma Mahler-Gropius, kennen und ehelichte sie später.

Neben Gedichten und Dramen (u.a. Jacobowsky und der Oberst, 1942, verfilmt 1958 mit Curd Jürgens) schrieb er vor allem erzählende Texte. Von seinen Novellen sind Der Tod des Kleinbürgers (1927), Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig (1920) und Eine blaßblaue Frauenhandschrift (1941, verfilmt 1984 von Axel Corti) zu erwähnen, von seinen Romanen [...] Der Abituriententag (1928) und Die vierzig Tage des Musa Dagh (1933) über den Völkermord der osmanischen Regierung an den Armeniern 1915/16.

Franz Werfel floh 1938 vor den Nationalsozialisten nach Südfrankreich und 1940 auf abenteuerliche Weise über die Pyrenäen nach Spanien und von dort in die USA. Im Exil entstanden seine letzten Werke, u.a. die Romane Das Lied von Bernadette und Stern der Ungeborenen. Er starb kurz nach Kriegsende 1945 in Beverly Hills.

Bezug zu Ischl

Das Ehepaar Franz Werfel und Alma Mahler-Werfel übernachtete im Sommer 1936 (lt. Kurliste vom 16. 6. 1936) einige Tage im Hotel Elisabeth. Für Werfel war es vermutlich der erste Kontakt mit dem Salzkammergut, seine Gattin kannte hingegen die Gegend recht gut.