Der Garten erstreckte sich südlich der Girardistraße, der Pavillon stand ungefähr in der Mitte der Anlage
Der Linzer Kaiserliche Rat Karl Sadleder, damals Vizebürgermeister von Linz, ging mitten im 1. Weltkrieg daran, hier eine Villa mit einem ausgedehnten Park erstehen zu lassen. Die erste Etappe (zu weiteren kam es nicht) bildete 1917 der Garten mit Pavillon, „Almhütte“ und Gewächshaus, alles geplant vom Ischler Baumeister Hans Brandl, der offenbar eine besondere Hand für solche Kleinarchitekturen hatte (Geschäftspavillon Kurhausstraße Ischl, Café-Pavillon Seepromenade St. Gilgen). Sadleder (* 1883) war weithin bekannt, hatte zahlreiche öffentliche Ämter inne und erhielt 1919 die Linzer Ehrenbürgerschaft, starb aber schon 1930. In den 1950erjahren war die Anlage noch intakt („Nahmergarten“), doch ab 1963 wurden die Gründe parzelliert und bis auf die vorhandene Restfläche mit damals so genannten „Hochhäusern“ verbaut.
2022 musste dieser Pavillon einer neuen Wohnsiedlung weichen. Er wurde abgetragen und an einen Liebhaber verkauft.
Der runde oder eigentlich achteckige Pavillon im Art-Deco-Stil wies großteils Sichtbeton-Oberflächen auf (Säulen, Stufen etc.) und hatte ein Kuppeldach. Drei Seiten des Achtecks waren offen, bei den restlichen Außenflächen waren versenkbare (!) Fenster mit Rollläden vorgesehen.
Der Garten samt der Allee in der Girardistraße war der Rest einer viel größeren Gartenanlage, die ursprünglich alle jene Gründe im Umkreis umfasst hat, die jetzt mit Wohnblocks bebaut sind. Der sauber durchgeplante Pavillon war ein rares Architekturdenkmal aus einer Zeit, wo in Ischl nur sehr wenig gebaut worden war.