Kaiser-Franz-Josef-Erbstollen

Kaiser-Franz-Josef-Erbstollen

am Ende der Erbstollenstraße


Ort

Ort

Kaiser-Franz-Josef-Erbstollen

am Ende der Erbstollenstraße

„Erbstollen“ werden jene Stollen genannt, die ein Bergwerk von der tiefstmöglichen Stelle aus erschließen. Der „Erbstollen“ sollte den Pernecker Salzbergbau vom Tal aus erschließen und eine Verbindung zum Ausseer Salzberg herstellen (die es jedoch bis heute nicht gibt) und wurde 1895 angeschlagen. Zum Kaiserjubiläum 1898 (50 Jahre Kaiser) wurde er nach Franz-Josef benannt und erhielt ein außerordentlich aufwendiges Stollenportal. Zum Hundertjahrjubiläum 1998 wurde das Portal restauriert, dabei einige Schmuckelemente (Bergmannssymbole, Lorbeerzweige) jedoch nicht mehr angebracht.

Nach Auflassung der Pernecker Anlagen wurden am Gelände vor dem Stollen 1987-89 die Betriebsgebäude des gesamten Salzbergbaues (incl. Sondenfelder) neu errichtet.

Beim monumentalen Stollenportal nach einem Entwurf des Bergrats Carl Balz von Balzberg ist die hohe quadergefasste Mundloch-Öffnung (Hufeisen-Bogen) von je einem dorisch/toskanischen Säulenpaar flankiert, darüber ein mehrfach profiliertes Gesims und eine gestufte Attika; die Säulen aus Sandstein, das Mauerwerk in der Tornische Karbacher Kalkstein. Über dem Bogenscheitel ein Metallmedaillon Relief Kaiser Franz Josef sowie der ursprünglich vergoldete Namenszug. In der tiefen, mit Quadern ausgemauerten Mundloch-Nische das eigentliche Stollenmundloch: ein kleinerer Hufeisen-Bogen, darüber eine Metall(?)tafel: GLÜCK  AUF  !, beidseits des Mundlochs zwei weitere Tafeln mit Daten und Namen der Beteiligten. Zu beiden Seiten des Stollenportales Stützmauern mit Schmiedeeisengeländern.  Obwohl der „Erbstollen“ die Zukunft des Ischler Salzbergbaus für die nächsten 500 Jahre (!) sicherstellen sollte, ist die architektonische Durchbildung mit ihrer Anspielung auf antike Triumphbögen natürlich in erster Linie als Huldigung an den Kaiser und als Ausdruck seiner Bedeutung für Ischl zu verstehen