Im „Hinterrad“ an der Radgrabenstraße am unteren Rande der Wiesen des „Hinterrads“.
Der Ludovika-Stollen wurde 1747 aufgeschlagen und war zuerst nach der Kaiserin Maria-Theresia benannt. Dieser Stollen war der erste, der das Salzlager in größerer Tiefe erreichte und daher reiche Erträge brachte, was den Bestand des Ischler Salzbergs für die nächsten Jahrhunderte sicherte. Im 19. Jh. befand sich hier die Einfahrt für die „Fremden-Befahrung“, also das Schaubergwerk. Es ist daher kein Wunder, dass er das künstlerisch bedeutendste Stollenportal besitzt. Beidseits des Mundlochs befinden sich zwei Obelisken, die an die Besuche von Kaiser Franz I. und seiner Gattin Maria Ludovika 1808 und 1814 erinnern, was auch die Umbenennung in Ludovika-Stollen zur Folge hatte. Seine jetzige Gestalt hat das Portal nach dem Kaiserbesuch 1814 (1818 ?) erhalten. Durch den Bau des Güterwegs um 2008 wurde das Gelände stark verändert und ein Teil der seitlichen Stützmauer zerstört.
Das monumentale Stollenportal ist aus Kalksteinquadern in handwerklich perfekter Weise errichtet, die Schauwand ist durch Pilaster gegliedert und über der korbbogigen Toröffnung attikaartig hochgezogen, wodurch der Eindruck eines Festungstors entsteht. Am Gewölbeschlussstein die später eingefügte Jahreszahl 1747, darüber der erst jüngst wieder ergänzte Schriftzug LUDOVIKA. Die Obelisken sind aus poliertem Granit gefertigt, sie stehen auf Kalksteinsockeln und waren ursprünglich von vergoldeten Kaiserkronen auf Kissen gekrönt. In den Granit sind Marmortafeln mit deutschen und lateinischen Huldigungsgedichten eingelassen, die deutschen Verse sind freie Übersetzungen der dem damals herrschenden Klassizismus geschuldeten lateinischen Zeilen. Am linken Pylon die Jahreszahl 1814 in römischen Zahlzeichen, am rechten ergeben die im lateinischen Gedicht hervorgehobenen Großbuchstaben – wieder in röm. Zahlen – die Jahreszahl 1808.
Das Stollenportal wurde zuletzt 2019 im Auftrag des Ischler Heimatvereins vorbildlich restauriert.