Kaltenbachstraße 11
Der Erbauer der Villa in der Ortschaft Kaltenbach war der reiche Wiener Privatier August (Edler von) Perko.
Er hat mehrere Villen in Ischl erbaut, die „Turmvilla“, später „Boschan“, ließ er anscheinend zur Milderung der Not im Revolutionsjahr 1848 errichten. Vorher baute er die Villa Kaltenbach 54 (später „Herzog von San Marco“).
1848 verkaufte er sie einem Grafen Kinsky, der ihm dafür den gegenüberliegenden Grund überließ, wo Perko mit der Hausnummer Kaltenbach 56 insgesamt drei Villen erbaute, von denen zwei bei Grundteilungen 1859 bzw. 1862 dann die Hausnummern Kb. 66 bzw. 67 erhielten.
Die „Turmvilla“ (später „Boschan“) unterschied sich stark von anderen Ischler Villen dieser Zeit. Der völlige Verzicht auf Symmetrie, der niedrige, stark gegliederte, vielgiebelige Baukörper – zu Straße hin war die Villa nur eingeschoßig – und nicht zuletzt der namengebende Aussichtsturm hoben sie aus den streng klassizistischen Villentypen heraus. Es scheinen eher englische Landhäuser als Vorbild gedient zu haben. Der Baumeister ist leider unbekannt, die Baupläne sind verschollen.
Das weitere Schicksal der Villa in Stichworten: 1892 Verkauf,
Weiterverkauf 1900 an Dr. Johann J. Wiener, der dort eine Kaltwasser-Heilanstalt einrichtete.
Nach dem 1. Weltkrieg erwarb die Züricher Versicherungsgenossenschaft „Helios“ das Haus.
Nach dem 2. Weltkrieg hatte dort die „Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter“ eine Kuranstalt, genannt „Helios“. Leider wurden die Gebäude um 1950 gravierend verändert, zum Teil abgebrochen, sodass von der markanten Außenerscheinung nichts übrig blieb. Heute dient das Gebäude als Personalwohnhaus der „Pensionsversicherungsanstalt“
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